Zuerst Eisenerz, dann Linz
Im November war es aber dann soweit. Das erste Berufsorientierungsseminar startete in diesem Monat in Eisenerz. Wenig später ging es auch in Linz los. Mitte 1988 wurde dieses neue Modell auch rechtlich unterfüttert, indem das Arbeitslosengesetz dahingehend novelliert wurde, dass auch die in einer Stiftung freigesetzten Arbeitnehmer Arbeitslosengeld beziehen können.
Die Finanzierung setzt sich aus verschiedenen Teilen zusammen. Das Unternehmen, also die Voest- Alpine, richte bei der Gründung einen mit 10 Millionen Schilling dotierten Fonds ein. Außerdem werden 50 Prozent der Abfertigungen von den Stiftungsteilnehmern für die Zeit der Teilnahme einbehalten und die Zinsen daraus für die Finanzierung herangezogen. Und wie bereits erwähnt leisten die Mitarbeiter der Voest einen Solidaritätsbeitrag. Dieser wurde 1989 verpflichtend eingeführt und betrug anfangs 0,75 Prozent und beträgt derzeit 0,5 Prozent des Bruttolohns. (Vgl. Stahlstiftung 2017, Finanzierung).
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Die Ziele der Stahlstiftung sind wie folgt definiert:
- die Folgen des Arbeitsplatzverlustes zu lindern,
- die persönlichen und fachlichen Qualifikationen zu steigern,
- zu Unternehmensgründungen zu motivieren,
- die Suche nach Arbeitsplätzen zu unterstützen,
- mit Qualifizierung einen dauerhaften Arbeitsplatzverlust zu verhindern.
Die maximale Dauer ist mit 3 Jahre durch das Arbeitslosengesetz festgelegt. In Ausnahmefällen kann sie auf 4 Jahre verlängert werden.
Wie sich seit damals die Teilnehmerzahl entwickelt hat, ist in der Abbildung 1 zu sehen. Das Auf und Ab korreliert auch in hohem Maße mit der Konjunktur in dieser Branche.
Abbildung 1: Entwicklung des durchschnittlichen Teilnehmerstandes von November 1987 – Dezember 2017
Die Stahlstiftung hat sich seit ihren Anfangstagen weiterentwickelt. Sie steht nicht nur dem Unternehmen Voest offen, sondern bietet sein Angebot auch anderen Unternehmen an. Mit Stand November 2017 machten 81 Unternehmen aus OÖ., NÖ., der Steiermark und Wien davon Gebrauch. Der größte Anteil entfällt auf Oberösterreich. (Stahlstiftung, 2017, Mitgliedsfirmen). 52 Prozent der Teilnehmer stammen derzeit nur mehr aus voest-Firmen, wie Konzernchef Wolgang Eder anlässlich des 30-Jahres-Jubiläum im November feststellte. (OÖN, 2017, S.9).
Wie in Abbildung 2 schön zu sehen ist, gingen die Teilnehmerzahlen nach der Finanzkrise 2008/09 auch wieder steil nach oben. Mit anderen Worten: Auch diese Branche blieb von den Auswirkungen nicht verschont.
Standort Linz | Standort Donawitz | Standort Kapfenberg | NÖ & Wien | Alle Teilnehmer | |
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31. Dez. 2008 | 153 | 30 | 0 | 9 | 192 |
31. Dez. 2009 | 472 | 206 | 70 | 99 | 847 |
31. Dez. 2010 | 438 | 104 | 67 | 51 | 660 |
31. Dez. 2011 | 345 | 75 | 50 | 50 | 520 |
31. Dez. 2012 | 281 | 72 | 44 | 33 | 430 |
31. Dez. 2013 | 248 | 57 | 15 | 20 | 340 |
31. Dez. 2014 | 248 | 118 | 7 | 24 | 397 |
31. Dez. 2015 | 277 | 164 | 9 | 16 | 466 |
31. Dez. 2016 | 252 | 179 | 13 | 24 | 468 |
31. Dez. 2017 | 210 | 131 | 9 | 23 | 373 |
Quelle: Stahlstiftung: https://www.stahlstiftung.at |