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Der erste Betrieb
der Feigenkaffee-Fabrik Titze
stand in Rottenegg

Autor: Johann Pammer

Die weitere Entwicklung der Firma Adolf J. Titze

Titze-Fabrik in Linz, 1928. 1943 neuer Firmenname.
Bild oben: Werbeplakat anlässlich des 60-jährigen Firmenjubiläums. Bild unten: Der Firmenname wurde 1943 in Titze-Andre Hofer Aktiengesellschaft umgeändert.

Nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr die Firma Titze durch den Zerfall der Monarchie eine beträchtliche Einschränkung ihres Absatzgebietes und musste die Belegschaft stark reduzieren. Obwohl im Schatten der dominanten Franck-Fabrik, konnte sich das 1926 in eine Aktiengesellschaft umgewandelte Werk mit einer Kapazität von 6000 t Feigenkaffee dank seiner bestens eingeführten Produkte (Titze Gold-Feigenkaffee) gut behaupten und seine Beschäftigungszahl im Konjunkturjahr 1929 auf 140 Mitarbeiter steigern.

1928 wurde das 60-jährige Firmenjubiläum gefeiert. Aus diesem Anlass wurden Plakate angefertigt, wobei eine große Neuerung bekannt gegeben wurde, nämlich, dass nun Titzekaffee in gepressten Würfeln erhältlich sei. Die Firmenleitung gab ebenso eine Jubiläumsbroschüre heraus.

Aus den Gewerbeakten im Stadtarchiv Linz kann man die weiteren Veränderungen im Besitzstand nachvollziehen. Bei der Hauptversammlung der Adolf J. Titze Aktiengesellschaft im Jahr 1943 wurde die Verschmelzung mit der Andre Hofer Aktiengesellschaft in Freilassing durch Aufnahme beschlossen. Der neue Firmenname lautete nun "Titze-Andre Hofer Aktiengesellschaft”. In der Folge kam noch der Produktname Oberlindober dazu. Geschäftsführer war seit 1938 Lothar Kullmann. Er wurde 1948 durch Rudolf Jünger abgelöst.

Ab 1928 war Titze-Kaffe in Würfel gepresst erhältlich.
Ab 1928 wurde Titze-Kaffe auch in Würfel gepresst.


Im zweiten Weltkrieg wurde das Werk von Bomben zerstört.

Im Dezember 1950 wurde die Firma wieder umbenannt und bekam den Namen Titze Aktiengesellschaft, nach dem Tod des Geschäftsführer übernahm seine Stelle Heinrich Schodterer. 1952 wurde eine Zweigniederlassung in Wien, Marinelligasse 3 angemerkt und als Geschäftsführer Rudolf Schwartz gemeldet. Ihm folgte 1962 Friedrich Mühlhuber, im Brief an die Gewerbebehörde ist auch ein neues Firmenlogo zu sehen. Die Firma Titze hatte einen Gewerbeschein vom 25.2.1925 Z. 7404/25 für die fabrikmäßige Erzeugung von Genuss- und Nahrungsmitteln, insbesondere von Feigenkaffee, Kaffeeersätzen und -zusätzen. Dieser Gewerbeschein wurde 1963 geändert und die Firma in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt sowie der Firmenname auf "Titze Nahrungsmittel-Gesellschaft m.b.H." mit Sitz in Linz beschlossen. Die Geschäftsanschrift war aber immer noch Linz, Kaplanhofstraße 6-18. Am 15. Juli 1965 wurde eine Standortveränderung bekannt gegeben und als Firmenadresse Linz, Zollamtstraße 1 (Hochhaus) genannt. Diese Adressänderung wurde aber schon am 18. August revidiert und als neuer Standort die Franckstraße 2 angegeben. Als Geschäftsführer wurde 1967 Alfred Steinmüller genannt. Damit war der Zusammenschluss mit der Firma Franck räumlich vollzogen, die Firma hatte ab 1969 nur mehr ein Postfach als Adresse.

Das offizielle Ende der Firma Titze wurde am 25. Oktober 1971 der Gewerbeabteilung des Magistrates Linz bekannt gegeben. Mit Mitteilung des Landes- oder Handelsgerichtes Linz vom 8.10.1971 wird die Titze-Nahrungsmittel-Gesellschaft m.b.H. mit Beschluss der Generalversammlung vom 23.6.1971 und auf Grund des Verschmelzungsvertrages vom gleichen Tag mit der "Franck und Kathreiner Gesellschaft mit beschränkter Haftung” mit dem Sitze in Linz verschmolzen und ist damit erloschen.