Der Beginn in Rottenegg
Genau 2000 Gulden musste der Käufer Adolf Josef Titze laut Kaufvertrag vom Jahre 1868 bezahlen, als er das Haus Rottenegg 21 "mit den dabei befindlichen zur Erzeugung von Surrogatkaffee dienlichen Werksgeräten und Vorrichtungen" kaufte. Titze dürfte von Beginn an Feigenkaffee produziert haben. Das Haus befindet sich direkt neben der Krumauer Reichstraße, die von Ottensheim über Rohrbach nach Böhmen führte. Adolf J. Titze beschäftigte anfangs drei Arbeiter. Die angelieferten Feigen wurden gebrannt und mit den, durch das Wasserrad des Mühlbaches angetriebenen Geräten, feinst zerkleinert. Die Säcke wurden nach Linz transportiert und dort verkauft. Später befanden sich Verpackung und Versand in den Parterreräumen des Hauses Landstraße 119. Statt des losen Feigenkaffees gab es nun Pakete mit Werbeaufdrucken.
Adolf Josef Titze besaß das Haus bis zum 27. April 1891, an diesem Tag wurde das Eigentumsrecht auf Grund eines Übergabevertrags für Julius Titze einverleibt. Es war noch zur rechten Zeit, denn schon ein dreiviertel Jahr später starb Adolf Josef er am 24. Jänner 1892.
Das große Hochwasser 1899 beschädige viele Betriebe an der Rodl stark. Dieses Haus, das in seiner Form eher einem Stadel glich, wurde fast zur Gänze vom Hochwasser mitgenommen. Aber schon 1900 erwarb der Linzer Unternehmer Sigmund Ehrentletzberger das Haus mit allen Rechten um 6000 Kronen und errichtete es fast völlig neu.
Sigmund Ehrentletzberger heiratete Julius Titzes Schwägerin Johanna Kogler. 1913 ließ er seine Frau zur Hälfte im Grundbuch anschreiben. 1925 wurde der Besitz ihrer Tochter Johanna Schachermayer, Kaufmannsgattin in Linz, Landstraße 2, übertragen. 1976 kam Rudolf Schachermayer durch Übergabsvertrag in Besitz dieses Haus, das er noch im selben Jahr mittels Schenkungsvertrag Irene Marschner überließ.