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Der erste Betrieb
der Feigenkaffee-Fabrik Titze
stand in Rottenegg

Autor: Johann Pammer

Der Verkauf der Firma

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Die arbeitsreichen Jahre hatten ihre Spuren hinterlassen, und durch seine Sehbehinderung war Julius Titzes Arbeitsfähigkeit auch eingeschränkt, der Betrieb war etwa zu einem Drittel verschuldet und deshalb verkauften Julius und Karoline Titze die Fabrik. Der Kaufpreis wurde mit 200.000 Kronen festgelegt, davon war die Grundbuchseinlage EZ. 1890 KG Linz mit 60.000 Kronen belastet, die 1894 von der Allgemeinen Sparkasse als Darlehen aufgenommen worden waren. Durch den Kauf des Besitzes von Martin Zimmermann war im Grundbuch bei der EZ. 1824 eine Belastung von 2886 Gulden oder 5772 Kronen ebenfalls für die Allgemeine Sparkasse Linz vorgemerkt. Im Kaufvertrag wurde vorgesehen, dass die Käufer zuerst die Schulden bei der Bank zu begleichen hätten, und der Rest des 1. Teiles des Kaufpreises von 100.000 Kronen, etwa 35.000 Kronen, bis 1. Dezember 1910 an die Familie Titze auszubezahlen sei. Die 2. Teil des Kaufpreises (100.000 Kronen) war erst bis 15. Jänner des folgenden Jahres fällig.

Wie viele Anteile die Familie Titze an der neuen Gesellschaft erhielt, ist leider nicht im Kaufvertrag erwähnt. Der Hauptaktionär war sein Konkurrent Karl Franck, der im Kaufvertrag nicht genannt wurde. Dieser garantierte die Fortsetzung der Kaffeeproduktion unter dem Namen Titze, verlangte aber die völlige Geheimhaltung. Der Vertrag wurde am 7. Oktober in der Notariatskanzlei von Dr. Julius Lemberg in Wien abgeschlossen. Josef Hübner wurde neben Julius Titze Geschäftsführer und Mathias Janout als Gesellschafter mit Sacheinlagen angemerkt. Julius Titze legte das Gewerbe am 28. November 1910 zurück. Damit wurde, aufgrund des Gesellschaftsvertrages vom 7. Oktober 1910, die bisherige Bezeichnung Adolf J. Titze Feigenkaffee Fabrik in Adolf J. Titze Gesellschaft m.b.H. umbenannt. Die Gesellschafter sind offiziell J. Titze, Albert Hüper, Mathias Janout in Linz und H. v. Haupt in Wien.

Im Dezember 1912 wurde ein Plan für die maschinelle Einrichtung des vier Stockwerke hohen Lagerhauses der Firma "Adolf J. Titze GMBH erste Oberösterreichische Feigenkaffeefabrik” in Linz eingereicht. Hier ist die Änderung der Besitzverhältnisse schon zu sehen. Die Pläne wurden von der Baufirma G. Steinberger eingereicht, unterschrieben von Geschäftsführer Alfred Hüper.

Im Dezember 1917 scheint Karl Franck das erste Mal in den Gewerbeprotokollen des Landesgerichtes Linz bei der Eintragung der Zweiteilung und Firmenumwandlung in eine OHG als Geschäftsführer mit selbstständiger Vertretungsbefugnis auf. Vorher wurde Mathias Janout als Gesellschafter gelöscht.