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Der erste Betrieb
der Feigenkaffee-Fabrik Titze
stand in Rottenegg

Autor: Johann Pammer

Die Firma Titze im Ersten Weltkrieg

Titze-Werbung
Titze-Werbung.

Die Kaffeeproduktion wurde durch den Ausbruch des Ersten Weltkrieges schwieriger. Durch den Krieg mit Italien war die Lieferung der Feigen sehr erschwert und das erhöhte die Rohstoffpreise. Die Firma Titze musste im Dezember 1914 daher auch ihre Preise erhöhen. Das führte zu einer Anzeige eines Kaufmannes in Kallwang und einer Anzeige beim Bezirksgericht Lilienfeld wegen Preistreiberei. Die Firma argumentierte die Preiserhöhung damit, dass gerade der Titze Kaiser Kaffee nur aus Feigen bestehe und die Lieferung aus Italien auf ein Drittel des normalen Einkaufs zurück gegangen sei. Weiters sei durch den Kriegseintritt der Türkei die Situation noch schlimmer geworden, da die Häfen in Kleinasien gesperrt worden waren, das hätte zu einer Preissteigerung um 100 % beim Einkauf der Feigen geführt. Es wurden inzwischen Feigen aus Griechenland, Spanien, Algerien und Kleinasien importiert. Das Verfahren zog sich bis 1916 und führte zur Ablehnung des Ansuchens um die Führung des kaiserlichen Wappens im Schild und Siegel. Der Rechtsanwalt des Geschäftsführers Hübner und der Firma argumentierte in seiner Eingabe, dass sich die Firma in diesen schwierigen Zeiten gegenüber seinen Mitarbeitern sehr sozial verhalte. Dass es im Fabriksgelände genügend Waschgelegenheiten gäbe, zu Weihnachten Hemden verteilt würden und im Winter auch Brennholz zur Verfügung gestellt würde. Es gäbe daher Mitarbeiter die schon lange für die Firma arbeiteten, manche schon 28 Jahre. Als Beweis für die soziale Einstellung diente ein Zeitungsausschnitt, zufällig ist auf der gleichen Zeitungsseite auch ein Inserat der Firma zu sehen. Die Inhaber der Firma hätten Kriegsanleihen gezeichnet und auch von den Soldaten würde Titzekaffee sehr gerne getrunken.