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Der erste Betrieb
der Feigenkaffee-Fabrik Titze
stand in Rottenegg

Autor: Johann Pammer

Der Unternehmer Adolf Josef Titze

Inserat von Adolf J. Titze – Weinabverkauf
Inserat von Adolf J. Titze – Weinabverkauf.

Adolf Josef Titze erlebte die Gründerzeit als Kaufmann mit allen Licht- und Schattenseiten. Ab 1. August 1841 arbeitete er in einem Farb- und Kurzwarengeschäft in Warnsdorf. Dann war er zwei Jahre als Handelsreisender unterwegs und anschließend als Korrespondent in einem Handelshaus in Prag. Am 1. Oktober 1847 begann er eine zukunftsweisende Arbeit als Geschäftsführer bei der Firma Günther und Co. Cichorien-Caffeefabrik in Mochin in der Nähe von Klatau und durfte nebenbei noch die Buchführung der angeschlossenen Weingeistfabrik in Neu-Cestin erledigen. Titze erwarb in den folgenden zwei Jahren, nicht nur Kenntnisse in der Zichorienkaffee-Erzeugung sondern auch im Bereich der Weinhandlung und der Lagerung.

Im April 1850 übersiedelte er nach Linz und errichtete eine Handelsagentur mit angeschlossenem Inkassogeschäft. Die Geschäfte entwickelten sich gut und deshalb war mit 36 Jahren auch an das Heiraten zu denken. Am 23. Mai heiratete er Klara Schalk in Gutwasser bei Budweis. Die drei Kinder wurden alle in Linz geboren: Marie 1855, Julius 1859 und Gabriele 1861. Im Jahr 1873 eröffnete Adolf Josef Titze eine Handelsagentur in der Bischofsstraße 13. Der Kundenkreis wurde immer größer und die Vertretungen wurden immer mehr. Der Weinhandel nahm an Bedeutung zu. Titze belieferte neben ganz Oberösterreich einen Teil Niederösterreichs, daneben Salzburg und Südböhmen. Mit einem Partner wollte er neben dem Märzenkeller eine Weinhalle betrieben, das Experiment brachte nicht den gewünschten Erfolg und Titze ging mit seinem siebenjährigen Sohn Julius für ein Jahr nach Amerika. Er verkaufte im Bundesstaat Wisconsin, vor allem in dessen Hauptstadt Milwaukee österreichische Weine.