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Der Lederfabrikant Wilhelm Poeschl aus Rohrbach (1901 – 1998)

Autorin: Monika Klepp

Die Schließung der Fabrik

Treibriemen
Treibriemen zählten zu den Erzeugnissen. Foto: Österreichs größter Treibriemen (ca. 52 Meter lang, 1,5 Meter breit, 21 mm stark, rund 1500 kg schwer) wurde hier erzeugt. . Bildquelle: Archiv des Bezirksheimatvereins Rohrbach
Gerüchte wurden nicht dementiert, zuletzt wurden Befürchtungen wahr. Im Jahre 1982 wurde die Lederfabrikation eingestellt und die Gerberei stillgelegt. Ausschlaggebend waren die schlechte Ertragslage durch die starke ausländischeKonkurrenz und die verstärkten Umweltauflagen, die eine Kläranlage um rund 10 Millionen Schilling notwendig gemacht hatten. Das bedeutete einen schmerzlichen Abbau vor allem von älteren Mitarbeitern. Ein Jahr vor dem 300-jährigen Firmenjubiläum wurde eine Unternehmenstradition beendet, die die Region entscheidend mitgeprägt hatte.

Von nun an konzentrierte sich die Firma Poeschl auf den Kunststoffsektor und die Sinterkeramik. 1993 wurde der Anschluss an ein branchengleiches Unternehmen gesucht. Die deutsch-amerikanische Firma Röchling übernahm einen Großteil der Belegschaft sowie Teile der Einrichtungen und des Warenlagers und errichtete einen neuen Betrieb in Oepping. Damit war ein wichtiger Arbeitgeber für die Region verloren und eine traditionsreiche Firma geschlossen, deren Erzeugnisse im In- und Ausland geschätzt wurden.