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Franck in Linz

Geschichte eines Familienunternehmens

Autor: Roman Sandgruber

Soziales Engagement

Die meisten Angehörigen der Familie Franck zeichneten sich durch hohe soziale Kompetenz aus. Eine spezifisch evangelische Tradition kam hier zum Ausdruck. Das soziale Engagement Robert Francks und seiner Gattin Martha wird als „herausragend und von beispielloser Großzügigkeit zeugend“ beschrieben. Durch ideelle und materielle Förderung sowie tatkräftige Unterstützung wurden zahlreiche gemeinnützige Projekte in seinem Wohnort Murrhardt umgesetzt wie z.B. der Bau des Erholungsheimes der Karl-Olga-Schwestern in Murrhardt, die Unterstützung des Kindergartens Murrhardt, die Einrichtung eines Lazaretts zu Beginn des I. Weltkriegs, der Bau des Murrhardter Krankenhauses, die Renovierung der Murrhardter Stadtkirche, die Stiftung von mehreren Fenstern und eines Gemäldes oder der Bau der Stadthalle Murrhardt (Spende: 1 Mio. Goldmark).

Diakonissenkrankenhaus Linz
Diakonissen-Krankenhaus in Linz
In Linz ist Carl Heinrich Franck (Vaihingen 17.4.1849-2.11.1926 Linz), durch Engagement in karitativen, künstlerischen und wissenschaftlichen Einrichtungen besonders hervorgetreten, etwa die Errichtung einer modernen Badeanlage durch Förderung mit 500.000 Kronen, die Förderung des Arbeiterwohnbaus, die Errichtung einer Parkanlage, die Förderung des evangelischen Krankenhauses, die Unterstützung des Landesmuseums und zahlreicher weiterer kultureller Institutionen und Kulturschaffender. Die Stadt Linz hat ihm dafür die Ehrenbürgerschaft verliehen.

Ähnliches gilt für Walter Franck und Johann Heinrich Franck, den ältesten Sohn von Carl Franck. Man tat viel für die Gemeinschaft: spendete für die Diakonie, für die kulturellen und sozialen Projekte der Stadt, für Theater und Parkanlagen, man engagierte sich in Vereinen und in der Kirche, und man brachte Neues nach Linz, den ersten Golfclub oder die rotarische Bewegung.

Walter Frank und Gustav Heinrich Franck
links: Walter Franck war Gründungspräsident des Rotary-Clubs Linz. rechts: Gustav Heinrich übernahm den Vorsitz im 1964 gegründeten Verein „Pro Mente Infirmis“
Walter Franck war Gründungspräsident des RC Linz, des viertältesten Rotary-Clubs in Österreich (Gründungsversammlung am 30. 11. 1927, Charter am 12. 04. 1928). Er stellte eine Liste von 35 Herren auf und versammelte sie für den 30. November 1927 zur Gründung im Kaufmännischen Vereinshaus. Er übte das Präsidentenamt 1927/28, 1928/29 und 1930/31 aus. In den Folgejahren finden wir auch den Gutsbesitzer Eberhard v. Sick, den Schwiegersohn von Carl Franck, und weitere Mitglieder der Familie Franck unter den Rotariern. Nach dem Verbot Rotarys in der NS-Zeit trat Eberhard von Sick als erster Nachkriegspräsident im Jahr 1950 auf, erster Sekretär war Alfred Fuchshuber, und der Gründungspräsident von 1927 Walter Franck wurde zum Ehrenmitglied ernannt.

Carl Francks Sohn Gustav Heinrich wiederum übernahm den Vorsitz im 1964 gegründeten Verein „Pro Mente Infirmis“, der Gesellschaft zum Schutz und zur Rehabilitation physisch Kranker und Behinderter. Auch die Diakonie, das evangelische Krankenhaus und die evangelische Kirche erhielten immer wieder Unterstützung. 100.000 Schilling wurden 1954 als Jubiläumsspende für caritative Zwecke und für die Unterstützung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten an der Universität Innsbruck bereitgestellt.