Die Habsburgermonarchie wird erobert
Die Habsburgermonarchie war multinational. Die Gesellschafter zeichneten daher in den Sprachen der Monarchie, nicht nur als „Heinrich Franck Söhne“, sondern auch als „Henryka Francka synowie“ (polnisch), „Henrik Francka sinovi“ (slowenisch), „Enrico Franck Figli“ (italienisch), „Jindřicha Francka synové“ (tschechisch), „Franck Henrik Fiai“ (ungarisch) und „Hinka Francka sinovi“ (kroatisch).
Für die Standortentscheidungen in den einzelnen Gebieten der Monarchie gab es unterschiedlichste Überlegungen, etwa für die Errichtung des Zweigwerks im slowakischen Kaschau/Kosice. Da waren es die Bestrebungen Ungarns, die Industrieansiedlung auf seinem Territorium zu fördern. Die Slowakei erwies sich für den Zichorienanbau günstig. Auch in Kroatien wollte man der ungarischen Konkurrenz mit einem eigenen Zweigwerk zuvorkommen, ebenso in Galizien der russischen.
Um die Jahrhundertwende wurden etwa 3.000 t Kaffeemittel im Jahr erzeugt.
Mit den neun Filialen im Gebiet der Monarchie, davon vier nach 1900, beherrschte man den Ersatzkaffeemarkt der Habsburgermonarchie nahezu total. Vor dem Ersten Weltkrieg lag die Unternehmensleitung fast ganz in den Händen der dritten Generation, der Enkel von Johann Heinrich Franck. Von den Söhnen Johann Heinrich Francks war nur mehr der Jüngste, nämlich Carl, aktiv, als Leiter der Linzer Fabrik und aller in Österreich-Ungarn und Rumänien gelegenen Werke. Er wurde von Walter Franck, dem jüngsten Sohn von Hermann Franck unterstützt, seit 1904 auch als Teilhaber.
In der Zentrale in Ludwigsburg arbeiteten seit 1885 Kommerzienrat Robert Franck, der Sohn Wilhelms, und seit 1901 auch Richard, der älteste Sohn Hermanns, als Teilhaber. Die Beteiligungsverhältnisse bei der Linzer Zweigniederlassung stellten sich mit 1. Juli 1914 folgendermaßen dar (in Kronen): Jeder der vier Gesellschafter, Carl und Walter Franck in Linz und Robert und Richard Franck in Ludwigsburg war mit einem Viertel an dem Gesellschaftskapital von 3,8 Millionen Kronen beteiligt. Das Unternehmen beschäftigte in Linz etwa 400 bis 500 Personen, in Ludwigsburg ca. 800, in allen Filialfabriken zusammen ca. 4.500. Die Jahresproduktion betrug insgesamt ca. 800.000 Doppelzentner.
[10] Komotauer Jahrbuch, Folge 3; www.komotau.de/franck_zichorie.htm.